„Donnerstags um 19 Uhr. Reichenbachstraße 38. Jeder ist willkommen!“
So steht es in der Instagram-Biografie des DSRC München, einer bekannten Running-Community der bayerischen Landeshauptstadt. Und genauso einfach ist das Konzept des aufstrebenden Phänomens in der Running-Szene, das den Individualsport Laufen in ein soziales Gemeinschaftserlebnis verwandelt: Datum, Uhrzeit, Standort – und alle sind willkommen!
Egal ob Berlin, London oder New York: Running–Communities sind weltweit auf dem Vormarsch, weshalb wir dieses Phänomen genau analysiert haben. In diesem Artikel fassen wir für Sie zusammen, was diese ausmacht, warum sie so erfolgreich sind und welche bekannten Läufergruppen in Deutschland aktiv sind.
Inhaltsverzeichnis
Was genau ist eine Running-Community und welchen Mehrwert bringt sie ihren Mitgliedern?
Großstadtkulisse statt Natur: Einfluss der Urbanisierung auf den Laufsport
Status quo in Deutschland
Gemeinsam laufen – über die Straßen hinaus
Running-Communities im Fokus
Was genau ist eine Running-Community und welchen Mehrwert bringt sie ihren Mitgliedern?
Der Laufsport, welcher lange als Individualsport galt, hat in den letzten Jahren eine transformative Entwicklung durchgemacht. Dabei haben die grundsätzliche Individualisierung der Gesellschaft, vor allem aber auch die Einschränkungen der Corona-Pandemie dafür gesorgt, dass Laufen als Volkssport gestärkt wurde.
Wachsender Trend im Rahmen der Corona-Pandemie und wie aus einer Individualsportart ein Teamsport wird
Nachdem Fitnessstudios und Sportvereine aufgrund der Corona-Lockdowns häufig geschlossen bleiben mussten, suchten Menschen nach sicheren Ausweichmöglichkeiten, um aktiv zu bleiben, vor allem im Freien. Durchführbar ohne großes Equipment und mit ausreichend Distanz wurde sich dabei häufig des einfachen Joggings bedient. Menschen, die vorher noch nie laufen waren, trackten ihre Fortschritte und genossen die Zeit an der frischen Luft, Fortgeschrittene verbesserten ihre Technik oder Ausrüstung: Der Laufsport erlebte während der Pandemie einen wahren Boom.
Dass dieser Sport bei vielen dennoch mit Teamcharakter zusammenhängt, zeigte sich durch die ebenfalls steigende Nutzung von Online-Communitys zum Austausch und gegenseitigen Motivieren. Nachdem die Kontaktbeschränkungen also aufgehoben waren und sich das Laufen weiterhin großer Beliebtheit erfreute, transformierte sich der Individualsport mehr und mehr zum Teamsport – und Running-Communities wurden immer populärer: weltweit und so auch in Deutschland. Doch bei steigender digitaler Vernetzung sollte auch die Online-Sicherheit einen Schritt voraus sein, beispielsweise mit Hilfe eines VPNs. Doch was ist ein VPN? Ein VPN verschlüsselt Ihre Daten und schützt Ihre Privatsphäre, wenn Sie sich online mit Laufgruppen verbinden.
Durch diese Running–Communities – häufig auch als „Running-Clubs“ bekannt – kommen die verschiedensten Menschen zusammen, um ihre Leidenschaft für das Laufen zu teilen oder gemeinsam Laufziele zu verfolgen. Der kleinste gemeinsame Nenner dabei ist also, regelmäßig zusammen laufen zu gehen – die Häufigkeit, die Tageszeit sowie das Tempo sind von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich.
Durch die geregelten, aber unverbindlichen Treffen entsteht eine gefühlte Verpflichtung, die vielen Menschen fürs regelmäßige Sporttreiben hilft. Darüber hinaus werden ein soziales Miteinander sowie eine unterstützende Umgebung geschaffen, in der Mitglieder nicht nur ihre sportlichen Ziele verfolgen, sondern auch persönliche Verbindungen knüpfen, die so im Alltag niemals entstehen würden. Egal, ob es um das Überwinden von Herausforderungen, das Feiern von Erfolgen oder das Teilen von Wissen geht – Running-Communities sind mehr als nur bunte Gruppen von Läufern und bieten gerade in turbulenten Großstädten einen sicheren Hafen.
Großstadtkulisse statt Natur: Einfluss der Urbanisierung auf den Laufsport
Hand in Hand mit der steigenden Urbanisierung hat sich der Laufsport schon lange vor der Pandemie von seiner ursprünglichen Verbindung zur Natur hin zu einem urbanen Ereignis gewandelt. Die traditionellen Bilder von Läufern, die durch malerische Waldpfade spurten, weichen zunehmend urbanen Szenerien und betonierten Stadtstraßen. Diese Laufumgebung bietet dabei eine Fülle neuer Herausforderungen sowie dynamischer Strecken und dient als pulsierende Kulisse: Egal ob morgens, abends, in den Parks oder an den Hauptstraßen – Läufer gehören mittlerweile zum Stadtbild der großen Metropolen auf der ganzen Welt.
Die deutschen Großstadtdschungel – wo läuft es sich am besten?
Deutschland ist bei dieser Entwicklung selbstverständlich keine Ausnahme. Doch welche Städte sind in unserem Land überhaupt zum Laufen geeignet – und welche nicht? Das Unternehmen Blackroll, bekannt durch seine gleichnamige Faszienrolle, hat die 50 größten deutschen Städte analysiert und hinsichtlich der Lauffreundlichkeit bewertet. Als Parameter für die Bewertung wurden die Laufmöglichkeiten (Anzahl der Parks und Grünflächen, deren Anteil an der Stadtfläche und Aktivität der Läuferszene), Laufevents (5k-Läufe, Halbmarathons und Marathons) und das Wetter (Luftqualität und Regentage) als Kriterien ausgewählt. Die Ergebnisse der einzelnen Faktoren wurden standardisiert und einer Punktzahl zwischen 1 und 100 zugeordnet, um aus der Summe die lauffreundlichste Stadt Deutschlands zu bestimmen.
Diesen Titel darf sich laut der Analyse von Blackroll unsere Hauptstadt, Berlin, geben. Und das nutzen die Bewohner Berlins eindrucksvoll: Als einzige Stadt des Rankings wurde die Aktivität der Läuferszene mit der Höchstpunktzahl 100 bewertet! Darüber hinaus kann Berlin durch die höchste Zahl an Parkanlagen (82) und eine breite Masse an Laufevents (26) punkten. Dazu zählen Marathons wie der BMW Berlin Marathon, der Berliner Ostmarathon sowie weitere Events, wie beispielsweise der Berliner Tierparklauf. Mehr Laufevents als in Berlin sind nur in Hamburg zu finden, wo ganze 31 Veranstaltungen pro Jahr angeboten werden. Die deutsche Hafenstadt, die insgesamt den zweiten Platz der Studie belegt, kommt mit einem sehr breit gefächerten Angebot vor allem auch den Anfängern entgegen, denn über die Hälfte der Events beinhaltet die 5-Kilometer Laufstrecke, die sich ideal für Läufer mit wenig Erfahrung eignet. Das Podest komplettiert die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart, welche durch ihren hohen Anteil an Grünflächen sowie eine ebenfalls überdurchschnittlich aktive Läuferszene heraussticht. Aber auch kleinere Städte wie Saarbrücken, Wiesbaden und Potsdam belegen Plätze innerhalb der Top 10, da sie eine positive Balance über die Kategorien hinweg bieten können. Am Ende des Feldes müssen sich Nürnberg (48.), Duisburg (49.) und Mönchengladbach (50.) einreihen.
Allgemein findet man im deutschen Städtevergleich gravierende Unterschiede, was die Grünflächen und Regentage angeht. Betrachtet man zum Beispiel den prozentualen Anteil der Grünflächen, erzielen Freiburg und Aachen mit je 82 Prozent die besten Werte Deutschlands. In Ludwigshafen am Rhein müssen die Jogger wiederum größtenteils urbane Szenerien für ihre Laufrunden wählen – nur 35 Prozent der Stadt bestehen dort aus Grünflächen.
„Ich bin ja nicht aus Zucker!“ Diesen Satz hört man mit Sicherheit häufiger in Hagen. Wer dort regelmäßig laufen gehen will, sollte eine passende Regenjacke besitzen oder keine Angst vor Nässe haben, denn dort muss man mit durchschnittlich 132 Regentagen im Jahr rechnen. Ähnlich verhält es sich in Wuppertal mit 130 Regentagen. Ganz anders hingegen sieht es in Halle an der Saale aus: Dort regnet es im Schnitt nur an 95 Tagen im Jahr – Bestwert in Deutschland.
Eine ähnlich aufgebaute Studie des Schuhherstellers HOKA aus dem Jahr 2022 hat Städte auf der ganzen Welt analysiert – und Wien als Sieger hervorgebracht. Die Hauptstadt Österreichs überzeugt einerseits durch einen sehr geringen verkehrsbedingten CO2-Ausstoß sowie eine überdurchschnittliche Fußgängerfreundlichkeit. Berlin belegt im internationalen Ranking nur den sechsten Platz und muss sich neben Österreichs Hauptstadt noch gegenüber Santa Cruz de Tenerife, Melbourne, Rom und Stockholm geschlagen geben. Die geringe Durchschnittstemperatur und die vielen Niederschläge verhindern dabei eine bessere Platzierung. Darüber hinaus ist keine deutsche Stadt in den Top 10 vertreten.
Status quo in Deutschland
Um die Hintergründe des Phänomens „Running–Communities“ herauszufinden, hat die Sportmarketing- und Researchberatung ONE8Y eine repräsentative Studie durchgeführt, in welcher knapp 2.000 aktive Läufer in Deutschland zu ihrem eigenen Laufverhalten und zum Thema Running–Communities befragt wurden. Und die Ergebnisse zeigen eindeutig die Wichtigkeit der Letzteren in der Laufszene: Mehr als ein Fünftel aller Jogger geben an, bereits an Läufen von Running–Communities teilgenommen zu haben!
Die Häufigkeit und die Uhrzeit, zu der man sich zum Laufen trifft, ist bei jeder Gruppe unterschiedlich und kann innerhalb einer Gruppe mit vielen Laufangeboten zusätzlich variieren. Knapp die Hälfte der Mitglieder nimmt mehrmals im Monat (49 Prozent) an den Angeboten der Running–Communities teil, während sich die Teilnahme einmal pro Woche (21 Prozent oder sogar häufiger (15 Prozent noch in Grenzen hält. Bei der Uhrzeit dominiert die klassische Feierabend-Spanne zwischen 17 und 21 Uhr, jedoch finden sich zu jeder Tageszeit verschiedene Communitys zum Laufen.
Gemeinsam laufen – über die Straßen hinaus
Dass Running–Communities aktiv genutzt werden, steht außer Frage, doch durch die zahlreichen Angebote kann es schwierig sein, eine Community zu wählen. Unsicherheit über das eigene Laufniveau oder die Hemmschwelle des „Dazustoßens“ können Läufer davon abhalten, sich einer Gruppe anzuschließen. Wie also findet man die passende Community für sich?
Digitalisierung, Social Media und Running-Apps als niedrigschwelliger Zugang zur Community
Die Digitalisierung und die damit einhergehenden Vernetzungsmöglichkeiten spielen eine gravierende Rolle bei der Suche nach der idealen Community. Über Lauf-Websites wie On-Running oder Meetup lässt es sich problemlos städtespezifisch nach Laufgruppen suchen. Auch Running-Apps wie Strava und adidas Running haben das Potenzial erkannt und Running–Communities in ihre Systeme integriert, sodass sich schon vor der Teilnahme Tempo und Länge der Läufe schätzen lässt.
Daneben ist Instagram eine der wichtigsten Plattformen, um neue Communitys zu finden und regelmäßig Neuigkeiten über anstehende Läufe und weitere Events zu erhalten. Wenn man sich erst einmal mit einer Community vernetzt hat, ist laut der ONE8Y-Studie WhatsApp das führende Medium, um mit den anderen Teilnehmern in Kontakt zu bleiben und Läufe zu organisieren – knapp 80 Prozent kommunizieren darüber. Aber warum wählen Sportler überhaupt Gruppen mit festen Laufzeiten und Geschwindigkeiten, anstatt wie früher einfach selbst laufen zu gehen?
Running-Communities: Motivator und Kontaktbörse in anonymen Großstädten
Um diese Frage zu beantworten, wurden in der ONE8Y-Studie Teilnehmer der Running–Communities zu den Vorteilen ebendieser befragt. Knapp zwei Drittel der Befragten schreiben dabei der erhöhten Motivation den größten Mehrwert zu. Einerseits helfen die festen Termine der Gruppe dabei, überhaupt regelmäßig die Laufschuhe zu schnüren. Andererseits will man im Team nicht als Einziger abfallen und beißt dadurch auch an schlechten Tagen die Zähne zusammen, um mit den anderen mithalten zu können.
Ein weiterer relevanter Pluspunkt ist, dass man in Running–Communities schnell und unkompliziert neue Kontakte knüpfen kann. Denn Laufgruppen bieten beispielsweise nach einem Umzug in eine neue Stadt oder auf der Suche nach einer neuen Freundesgruppe einen direkten Weg, mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen. Nicht selten werden sie sogar als berufliche Vernetzungsmöglichkeit genutzt.
Darüber hinaus zählen die regelmäßigen Trainingszeiten und das damit verbundene soziale Miteinander zu den Vorzügen der Communitys, während das Wegfallen von Mitgliedsbeiträgen überraschenderweise eine weniger tragende Rolle spielt.
Running als Ausdruck der eigenen Haltung
Über die Freude an der gemeinsamen körperlichen Ertüchtigung hinaus stehen international so manche Running-Communities für weitere Themen wie zum Beispiel Offenheit und Akzeptanz ein. So sind nicht nur Menschen mit unterschiedlichen sportlichen Niveaus, sondern auch den verschiedensten Hintergründen und Lebenserfahrungen willkommen. Dadurch entstehen in diesen vielfältigen Netzwerken Bindungen, die über das gemeinsame Interesse an körperlicher Aktivität hinausgehen und vor allem in anonymen Großstädten zu einer Art erweiterten Familie oder gar einem „Safespace“ werden. In Zeiten von „Black Lives Matter“ und „Pride Month“ bieten bestimmte Running-Clubs Gelegenheit, die eigene Haltung auch im Sport auszudrücken.
So kämpfen die Black Trail Runners laut ihrer Vita sehr spezifisch für Teilnahme und Vertretung von Schwarzen Menschen im Trailrunning, während Communitys wie Black Running Organization und Black Girls Do Run eine allgemeinere Anlaufstelle im Laufen bieten. In der LGTBQ+ Szene bilden sich hingegen Netzwerke wie Queer Runnings oder die Queer Running Community. Egal zu welcher Gruppe man sich zugehörig fühlt, eines haben sie alle gemein: Sie sind laut, bunt und stolz! Doch auch fast verstummte Menschen treffen sich zum gemeinsamen Lauf. So läuft bei Still I Run zum Beispiel eine Gemeinschaft von Läufern und Kämpfern für psychische Gesundheit zusammen, die entschlossen ist, die Kontrolle über ihre körperliche und geistige Gesundheit wiederzuerlangen und gleichzeitig die sie umgebenden Stigmen zu brechen.
Abseits einer klaren Positionierung, die allein durch das gemeinsame Auftreten erlangt wird, streben manche Gruppen direkt sichtbare positive Veränderungen in der Welt an. So werden abseits der Laufstrecken häufig nachhaltige oder wohltätige Aktionen organisiert, die Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt ausüben sollen. Ob Sammeln von Kleider- und Sachspenden, Müllsammelaktionen oder Spendenakquise für wohltätige Projekte, Laufgemeinschaften beweisen, dass ihre Liebe zum Laufen mit einem starken Bewusstsein für soziale Verantwortung einhergeht, und schaffen eine inspirierende Verbindung zwischen Fitness, Freundschaft und nachhaltigem Bewusstsein. Ein Beispiel dafür ist der SchillingRun Club, der mit der Stiftung KinderHerz kooperiert. Die Anmeldung bei der Community ist komplett kostenlos und zusätzlich besteht die Möglichkeit, einen freien Betrag zu spenden. Außerdem werden regelmäßig Events wie „WinterWonderworld“ organisiert, mit deren Einnahmen die Stiftung unterstützt werden soll. Andere Communitys wie zum Beispiel Plogging Cologne fokussieren sich hingegen auf die Umwelt und sammeln während ihrer Laufrunden liegengebliebenen Müll auf.
Trotz verschiedenster Gründe für die Teilnahme an Laufgruppen sind den meisten Teilnehmern bei der Auswahl jedoch vor allem das Laufniveau sowie gemeinsame Aktivitäten über das Laufen hinaus wichtig. Erst danach kommen die Nähe zum eigenen Wohnsitz und das soziale Engagement der Gruppe. In vielen Communitys werden deswegen Läufe für unterschiedliche Leistungsniveaus, also bestimmte Strecken und ein bestimmtes Tempo, angeboten. So können auch Läufer mit unterschiedlichem Niveau derselben Community angehören.
Und so wird eines immer wieder klar: Running–Communities definieren sich nicht rein durch das Laufen. Ganze 83 Prozent der Teilnehmer üben neben den regelmäßigen Laufrunden weitere Beschäftigungen mit Mitgliedern ihrer Gruppe aus. Am häufigsten werden von den Befragten dabei gemeinsame Gruppenaktivitäten unabhängig vom Laufen genannt, also zum Beispiel ein gemeinsamer Kinobesuch. Natürlich spielen auch Aktivitäten direkt vor oder nach dem Lauf eine wichtige Rolle – denn was gibt es auch Schöneres, als einen erfolgreichen Lauf mit einem gemeinsamen Getränk oder Essen zu feiern?
Dass sich aus den flüchtigen Bekanntschaften beim Laufen feste Freundschaften entwickeln können, zeigt, dass knapp die Hälfte der Befragten sich schon einmal zu einem privaten Treffen mit anderen Mitgliedern der Gruppe getroffen hat. Auch die hohen Antwortraten bei der weiteren Ausführung gemeinsamer Sportaktivitäten sowie dem passiven Besuchen ebendieser zeigen einmal mehr, dass es bei den Communitys um mehr als das gemeinsame Laufen geht.
Damit überrascht es nicht, dass 93 Prozent der regelmäßigen Teilnehmer der Running–Communities den positiven Einfluss der Gruppe auf ihre Lebensqualität als eher hoch (45 Prozent) oder sehr hoch (48 Prozent) einschätzen.
Running-Communities im Fokus
Bei diesem positiven Feedback ist es wenig verwunderlich, dass sich mittlerweile eine Vielzahl von Running-Communities in Deutschland etabliert hat. Je nach Stadt sind verschiedene Gruppen unterwegs und bekannt, trotzdem gibt es laut der ONE8Y-Studie eine Community, die besonders für Aufsehen sorgt: die adidas Runner!
Der Running-Club des deutschen Sportartikelherstellers liegt mit einer Bekanntheit von 54 Prozent unter den Kennern von Running-Communities deutlich auf Rang 1. Auf dem zweiten Platz befinden sich die Midnight Runners Berlin (21 Prozent), die, wie der Name schon sagt, zur späten Stunde in der deutschen Hauptstadt unterwegs sind. Der letzte Platz auf dem Treppchen geht an den DSRC München (14 Prozent). Dahinter folgen die Gaffel Lauffreunde aus Köln, das Run Pack Berlin sowie die KRAFT Runners (je 13 Prozent).
Die meisten Laufgruppen, wie zum Beispiel das Run Pack Berlin, beschränken sich mit ihren Aktivitäten auf eine einzelne Stadt. Daneben gibt es aber auch Communitys, die sich als wahre Netzwerke verstehen und sich deutschlandweit oder gar international in vielen verschiedenen Städten ausbreiten. Um einen detaillierteren Einblick in solche Strukturen zu gewinnen, stellen wir zwei Communitys beispielhaft vor. Mit den KRAFT Runners haben wir uns eine deutschlandweit aktive und mit den adidas Runners eine international verbreitete Community angeschaut.
Die KRAFT Runners im Porträt
Das Projekt KRAFT Runners entstand 2016 als simpler Lauftreff in Berlin und zählt mittlerweile zu den größten Running-Communities im deutschsprachigen Raum. Gegründet von Ultraläufer Eugen Schiller steht, anders als bei vielen anderen Communitys, keine (Sport-)Marke als Initiator hinter den regelmäßigen Treffen, sondern die Mission, Freude am Laufsport zu verbreiten und dadurch so viele Menschen wie möglich zum Laufen zu inspirieren. Auch hier gilt: Jeder ist willkommen! Vollkommen egal, ob Anfänger oder Elite. Und so laufen jeden Dienstag, dem sogenannten KRAFT Tuesday, ca. 100 Personen durch den Berliner Mauerpark – angeleitetes Warm-up und Cool-down mit inbegriffen.
Um den unkomplizierten Zugang zur Community beizubehalten, wird bewusst auf Mitgliederstrukturen und Voranmeldungen verzichtet. Die Initiatoren fordern stattdessen dazu auf, dass die Teilnehmer sich über die Community Channels auf WhatsApp oder Discord sowie vor Ort bei den Lauftreffs vernetzen, sich gegenseitig motivieren und über gemeinsame Interessen austauschen.
Inzwischen hat sich die Community jedoch auch über die Grenzen Berlins ausgebreitet und interessierte Sportler können in 16 deutschen Städten an den kostenlosen Trainings teilnehmen, die von sogenannten „KRAFT Ambassadors“ organisiert und durchgeführt werden. Diese Ausbreitung macht sich auch bei Laufveranstaltungen wie den Marathonläufen in Hamburg, Frankfurt oder München bemerkbar, an deren Streckenrändern die KRAFT Runners mit sogenannten „Cheering Zones“ vertreten sind und für Stimmung und Support sorgen.
Und das Konzept trägt Früchte! Mittlerweile sind laut eigenen Angaben über 3.000 KRAFT Runners auf den deutschen Straßen unterwegs. Durch die steigende Bekanntheit hat sich KRAFT zudem als eigene Marke etabliert und kann namhafte Kooperationspartner aufweisen. Dazu zählen bekannte Unternehmen wie lululemon, Red Bull, Strava und The North Face. Ihren Partnern bietet KRAFT Werbemöglichkeiten bei eigenen Events, die Bereitstellung von Foto- und Videomaterial sowie Umfragen unter den Mitgliedern an. Außerdem betreibt die Community einen eigenen Podcast und verkauft Merchandiseprodukte über ihren Online-Shop.
Die adidas Runners im Porträt
Wie oben beschrieben sind die adidas Runners mit einer Bekanntheit von über 50 Prozent zwar bei weitem die bekannteste Laufcommunity in Deutschland, doch darüber hinaus haben sie sich mittlerweile in zahlreichen Großstädten auf der ganzen Welt einen Namen gemacht. So steigt nicht nur die Flexibilität für das aktive Laufen Gehen während Auslandsaufenthalten oder ähnlichem, sondern es wird das Gefühl erweckt, Teil eines großen Ganzen zu sein, und mehr Zugehörigkeit geschaffen. Dabei bietet die internationale Community den Mitgliedern über die adidas-Running-App eine Vielzahl von Events an, an denen jeder teilnehmen kann – unter anderem gemeinsame Silvester-Rennen oder Mixed-Events wie die Berlin City Night, welche Inlineskating, Laufen und Party miteinander verknüpft. Darüber hinaus werden den Mitgliedern verschiedenste Formen zur Unterstützung beim Laufen angeboten: Ohne Mitgliedsbeiträge zu fordern, stellen die adidas Runners sowohl Lauf- als auch Ernährungscoachings, die Erstellung von Trainingsplänen sowie viele weitere Hilfestellungen zur Verfügung.
In Deutschland sind die adidas Runners in Berlin, Frankfurt, Hamburg und München aktiv. Hinzu kommen viele weitere Städte auf den verschiedensten Kontinenten der Welt.
Wie die Grafik erkennen lässt, sind die adidas Runners mittlerweile auf der ganzen Welt vertreten, und es bleibt wohl nur eine Frage der Zeit, bis weitere Städte zu der Community hinzukommen. Die internationale Vernetzung von Menschen aufgrund ihres Hobbys Laufen ist somit ein starker, immer weiterwachsender Trend, den es sich zu beobachten lohnt.
Eines ist sicher: . Egal ob adidas Runners, KRAFT Runners oder Midnight Runners Berlin – die Laufgruppen sind aus den Großstädten in Deutschland und auf der ganzen Welt nicht mehr wegzudenken und wirken sich teils sogar auf die Planung der Städte aus, da diese sich immer mehr bemühen, möglichst lauffreundlich und attraktiv zu sein.
Die Communitys denken das Konzept der altbekannten Lauftreffs neu und überführen es in die Moderne. Sie bieten Anschluss für jeden, der ein Teil von ihnen sein möchte, und bieten gleichzeitig Zugehörigkeit sowie Flexibilität. Und genau das ist es, was die Running–Communities so besonders macht und weswegen sich immer mehr Menschen für das Laufen im Team statt allein entscheiden: Egal welches Geschlecht, Leistungsniveau und welche Herkunft – Running–Communities schließen niemanden aus. Oder wie es der DSRC München beschreibt: „Donnerstags um 19 Uhr. Reichenbachstraße 38. Jeder ist willkommen!“
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